Drei Tage re:publica – was bleibt

Drei Tage unterwegs (ja, hingeflogen, aber zurückgefahren) und was bleibt von allem? Viele gesammelte Fundstücke, ein paar Überlegungen und Ideen und das Wissen dass ich auch 2011 wieder zur re:publica kommen werde.

Warum fragt nicht nur das – wohlweislich nicht verlinkte – Feuilleton? Weil es auch dieses Mal eine schöne Veranstaltung mit interessanten Themen und Diskussionen war. Wie immer ist die re:publica das was man draus macht – und es gab genug interessante Sessions, Workshops und Panels, dazu wie immer die Gelegenheit alte Freunde und nette neue Leute zu treffen. Menschen, die man sonst nicht alle Tage trifft.

Ein paar meiner gesammelten Fundstücke, nachträglich und spät zusammengestellt (habe ich schon erwähnt dass das WLan etwas wackelig war und deshalb das allthergebrachte Liveblogging zu kurz kam? Nein? Na, dann ist’s ja auch egal. Nach drei Tagen verblassen so manche Kritikpunkte, die man am Freitag abend hatte …). Zu den Fundstücken und Notizen:

Mit der letzten Session soll angefangen werden, die erste Session macht den Schluß:

  • Ich mag Felix Schwenzel und finde überhaupt nicht dass er zottelig ist. Seine Session im Quatsch Comedy Club hatte genau die Mischung aus Witz und Nachdenklichkeit die es brauchte. Und seine Schlußfolgerung “Das Internet ist Scheiße, weil die Welt scheiße ist” ist natürlich wahr. Natürlich weil die Welt und das Internet nicht mehr auseinanderzuhalten sind. In seinen Beispielen nervigen Internetverhaltens (ja, Korrektur von Rechtschreibfehlern ist genauso uncool wie welche zu begehen) dockte er auch an Sascha Lobos “How to survive a shitstorm” vom ersten Tag an. Links und vieles mehr (Bootleg!) bei Felix selbst und natürlich vergessen wir nicht die Vorgruppe bov.
  • Serendipidität ist ein Euphemismus für zielloses Herumwandern zwischen übervollen Kalkscheune-Workshopräumen und Friedrichsstadtpalast samt Quatsch Comedy Club – aber im Vortrag “Medien hacken”, in den ich eher aus Zufall gestolpert bin, hatte ich dann doch sehr viel Spaß mit der Kommunikations- und Medienguerilla.
  • Bei Jeff Jarvis war ich nicht, es soll aber toll gewesen sein. War auch nicht in der Katzencontentsession, tja.
  • Peter Kruse erklärt mir wer ich bin – ein Digital Resident und nicht so sehr ein Silver Surfer. Sage ich schon lange, das Alter spielt keine Rolle, es ist mehr eine Sache der Wertehaltungen und -vorstellungen. Schön dass wir das nun auch belegt haben. Geschenkt dafür dass seine Ausführungen zum limbischen System mich nicht überzeugt haben – für mich bleibt das Großhirn der eigentliche Ort des Geschehens. Und genau das brauchen wir umWhat’s Next – Wie die Netzwerke Gesellschaft und Wirtschaft revolutionieren” einordnen zu können:

  • Die Gespräche, die sich rund um die Lotus JamCamp Veranstaltungen ergeben haben waren auf einem sehr hohen Niveau. Hier hat sich das Setting bewährt eine kleinere Runde von Leuten zusammenzuziehen, die dann intensiv diskutieren können. Klar, Gespräche rund um Enterprise 2.0 und Smarter Work erscheinen auf den ersten Blick wie Exoten – aber bei genauerem Hinschauen werden die verbindenden Elemente und Motivationen deutlich (Anstoßen und nachhaltiges Verankern von Veränderungen in komplexen sozialen Systemen, wie der Werkzeugkasten des Internets dafür genutzt werden kann und wie wir damit zurechtkommen dass nicht jeder das toll findet). Ist halt auch mein eigentliches Business.
  • Peter Glasers Eröffungsrede “Die digitale Faszination – Vom Leben auf dem achten Kontinent” hat mich inspiriert und emotional gewärmt. Das Feuer der Bildschirme vor denen sich Menschen versammeln, die Idee der offenen Vernetzung – all das ist auch Teil meiner Geschichte. Netzaktiv bin ich, aber das scheint nicht schlimm zu sein. Denn, wie Marcel schreibt: “Die Gesellschaft geht online. Unweigerlich. Egal, ob mit oder ohne denen, die verzweifelt dagegen anschreiben.” Da mache ich doch lieber mit (und ja, gut geschriebene Kommentare zur Berichterstattung in den Qualitätsmedien könnte ich verlinken, mit jenen zu diskutieren macht in der Regel aber keinen Spaß, denn sie allein verstehen ihre Witze und bestimmen die Weite ihres Horizonts, der, um mit Einstein zu sprechen […] aber lassen wir das …)

Zuletzt: Sehr zu empfehlen sind die dctp.tv Interviews zur re:publica  – wie auch die rp10 Linksammlungen bei Frau Elise und Anne Grabs. Und im re:publica Blog selbst wird auch gesammelt.

  1. […] Arnd Layer geführt, rund um Fragen der Implementierung von Enterprise 2.0.Mit Arnd habe ich zuletzt bei der re:publica die Diskussionen in der JamCamp Lounge moderiert, auch da war das Thema Implementierung und Organisationskultur zentral. Klar, die Akzeptanz durch […]